Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB 
Motivation
Da unbemannte Systeme zunehmend zu einem Schlüsselinstrument bei zivilen und militärischen Operationen werden, ist die Notwendigkeit der Unterstützung ihrer Interoperabilität dringender denn je. Dabei sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen, z. B. die Steuerung und Kontrolle mehrerer unbemannter Systeme durch eine einzige Kontrollstation, die Übertragung der Daten, die während eines Einsatzes gesammelt wurden und die Interoperabilität der Datenverbindungen.
Bei der Entwicklung militärischer Systeme werden in der Regel NATO-Normungsabkommen (engl.: Standardization Agreements (STANAGs)) verwendet. Diese sind in der Verteidigungsindustrie weit verbreitet. Für einzelne Bereiche unbemannter Systeme gibt es auch entsprechende STANAGs, es wurde jedoch noch keine STANAG veröffentlicht, die alle Bereiche (Boden, See und Luft) umfasst.
Lösungsansatz
In INTERACT arbeiten 19 Partner in einem interdisziplinären Konsortium aus elf europäischen Ländern zusammen, um Interoperabilitätslösungen und Standardisierungsvorschläge für unbemannte Systeme zu erarbeiten.
Neben einer Reihe interoperabler Schnittstellen zwischen den Teilsystemen und Nutzlasten innerhalb eines unbemannten Systems (systeminterne Interoperabilität) werden auch Lösungen zur Standardisierung der Datenverbindungen zwischen einzelnen unbemannten Systemen sowie zischen unbemannten Systemen und deren Kontrollstation vorgeschlagen. Darüber hinaus werden Vorschläge für eine interoperable Kontrollstation erarbeitet, die den koordinierten Einsatz mehrerer unbemannter Systeme durch eine einzige, standardisierte Kontrollstation und die kontrollierte Übergabe von unbemannten Systemen an andere Kontrollstationen ermöglichen.
Diese Interoperabilitätslösungen und Standards werden zusammengefasst und in eine interoperable offene Architektur für unbemannte Systeme integriert. Damit definiert INTERACT den ersten Schritt zur Interoperabilität während des gesamten Lebenszyklus, die eine kritische strategische Ebene für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Verteidigungsindustrie und eine wesentliche Voraussetzung für die Informations- und Entscheidungsüberlegenheit der europäischen Streitkräfte gegenüber ihren Gegnern darstellt.