MED²ICIN

Digitales Patientenmodell als Grundlage für personalisierte und kostenoptimierte Medizin

Patient App: In MED2ICINentwickelte mobile Anwendung für persönliches Datenmanagement und Datenerfassung, z. B. über integrierten digitalen Anamnesefragebogen.

Motivation

Im Oktober 2018 startete mit MED²ICIN ein auf vier Jahre angelegtes Fraunhofer-Leitprojekt unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung (kurz Fraunhofer IGD) und unter Beteiligung sechs weiterer Fraunhofer-Institute. Ziel ist die Schaffung eines ganzheitlichen digitalen Patientenmodells durch die Bündelung aller vorliegenden gesundheitsrelevanten Informationen eines Individuums. Bisher zeitlich und räumlich getrennt voneinander vorhandene Daten in unterschiedlichsten Systemen sollen zu einem digitalen Abbild zusammengeführt werden. Damit lassen sich sowohl enorme Verbesserungspotenziale für eine effektivere Prävention, Diagnostik, Therapie und Versorgung als auch ein intelligenterer Einsatz von Gesundheitsausgaben erreichen.

Aufgabe 

Die Abteilung HAI übernimmt in MED²ICIN gleich mehrere zentrale Aufgaben. Durch ein Datenschutz- und Datensicherheitskonzept wird sichergestellt, dass die verwendeten Daten geschützt und die dahinterstehenden Patienten keinem untragbaren Risiko ausgesetzt sind. Weiter soll unser Ansatz zur digitalen Souveränität sicherstellen, dass Patienten selbst einen Einfluss darauf haben, wie ihre Daten neben der reinen medizinischen Behandlung auch für die Forschung genutzt werden können. Zusätzlich steht die Einbindung von Kohortendaten und wissenschaftlichen Erkenntnissen (Krankheitsmodelle, Leitlinien für Diagnose und Therapie) an zentraler Stelle für die Abteilung HAI.  Dafür werden verschiedenste Methoden des Maschinellen Lernens und der Big-Data-Analyse angewandt, um die heterogenen, multi-modalen und multi-temporalen Daten mittels KI zu verarbeiten. Basierend auf den erzielten Analyseergebnissen sollen unsere Arbeiten zum Interaction Design zudem die intuitive Nutzung – adaptiv auf den ausgewählten Anwendungsfall – ermöglichen. Hierzu wird verstärkt auf Methoden der partizipativen Technologieentwicklung und des Co-Designs zurückgegriffen, um die unterschiedlichen Bedürfnisse und mentalen Modelle der verschiedenen Nutzergruppen zielgenau zu adressieren und die Komplexität der entwickelten Technologie in ein intuitiv nutzbares Interface zu transferieren.

Datenschutz und Datenverarbeitung

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Kontrollierbare und sichere Datenübertragung durch den Medical Data Space

Die sichere Übertragung von Daten spielt auch im Leitprojekt MED²ICIN eine große Rolle, da verschiedene klinische Partner und deren Daten an das System angebunden werden. Neben der Notwendigkeit einer abgesicherten Datenübertragung stellen sich bei medizinischen Daten auch die besonderen Fragen hinsichtlich des Datenschutzes. Hierfür bietet die Technologie des Medical Data Spaces (MedDS) diverse Lösungsansätze. Im Rahmen des Leitprojekts MED²ICIN wird ein MedDS aufgespannt, um eine sichere Datennutzung in einem verteilten, dezentralen System zu gewährleisten.

Projektpartner

  • Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD (Projektleitung)
  • Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS
  • Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME
  • Fraunhofer-Institut für Internationales Management und Wissensökonomie IMW
  • Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB
  • Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS
  • Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS