Am Versuchsstand des Fraunhofer UMSICHT wurden Versuche mit mehreren Katalysatoren durchgeführt, um eine ausreichend große Datenbasis zum Trainieren und Validieren des ML-Modells zu haben. Nach jedem Versuch wurde dazu von der Prozessexpertin der Verlauf der Restlebenszeit des Katalysators beschrieben und in eine Funktion übersetzt. Für das Modell diente diese Funktion schließlich als Ausgangsgröße, auf die trainiert wurde. Im laufenden Betrieb (siehe Abschnitt Systemarchitektur) wurde das Modell schließlich dazu verwendet, kontinuierlich die Restlebenszeit des Katalysators vorherzusagen.
Um einen Eindruck der Güte des ML-Modells zu bekommen, ist in der Abbildung links sowohl der Verlauf des Expertenwissens als auch der prädizierte Verlauf des ML-Modells dargestellt. Sprünge in der Restlebenszeit bedeuten wie bereits erwähnt, dass hier eine Reaktivierung des Katalysators stattgefunden hat. Allgemein zeigt sich, dass das Modell dem Verlauf des Expertenwissens sehr gut folgt. Lediglich in den Bereichen, in denen der Katalysator seinen Zustand wechselt (also durch eine Temperaturerhöhung eine Reaktivierung erfolgt) und die Restlebenszeit sprunghaft reduziert wird, liefert das Modell größere Abweichungen zum Expertenwissen.