Im bisher unkontrollierten unteren Luftraum nimmt der unbemannte Luftverkehr ständig zu. Allein in Deutschland gibt es inzwischen mehr als eine Million UAS (Unmanned Aerial Systems).
Kurzbeschreibung des Projekts
Verkehrsmanagementsysteme dazu, in Anlehnung an das in der bemannten Luftfahrt etablierte ATM (Air Traffic Management), sind derzeit in der Entstehung (UTM – Unmanned Air Traffic Management). Außerdem etabliert sich ein Markt für autonome Flugtaxis und Transportsysteme.
Für die Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit müssen notwendige Schutzprozesse im weitgehend automatisierten Luftmanagement etabliert werden. Diese sollen den Schutz gefährdeter Infrastrukturobjekte (z.B. Flughäfen, Bahnhöfe, Logistikstützpunkte) vor angreifenden Drohnen und autonom fliegenden Luftfahrzeugen sicherstellen. Hierzu werden geeignete Schnittstellen definiert und realisiert, eine Freund-Feind-Erkennung aufgesetzt, eine Anomaliedetektion und –klassifikation realisiert sowie geeignete Schutzmaßnahmen abgeleitet.
Projektziele
Basierend auf den Ergebnissen des Projekts ArGUS, werden die Detektions- und Klassifikationsverfahren ausgebaut und verfeinert. Hierzu gehört die Typklassifikation der Luftfahrzeuge und insbesondere eine rasche Gefahreneinschätzung durch eine szenariobasierte Situationsanalyse und das dazugehörige Risikomanagement. Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung in die Steuerungssysteme, leistungsfähige, flexible Schnittstellen zu den Anwendern, eine benutzergerechte Visualisierung und ein interaktives Gefahrenmanagement. Für die Entdeckung von Gefahrensituationen entsteht ein mehrstufiges Klassifikationssystem aus mehreren Katalogen für die Situation, Kriterien und Indikatoren sowie Analysekomponenten basierend auf statistischen Verfahren und heuristischen Komponenten (Fakten, Regeln, Inferenzmaschine).
Projektergebnis
Eine Sicherheitsarchitektur mit einem ausgefeilten Schnittstellenkonzept ist derzeit in der Entstehung. Zur Gefahrenerkennung gibt es eine Sammlung von Anomalien sowie statistische Analyseverfahren. Ferner gibt es eine Visualisierungskomponente zur Anzeige von Flugbewegungen, Abweichungen von normalen Zuständen und Drohneneigenschaften. Auch Diagramme zur Analyse von Szenarien sind in der Entwicklung. Eine Sammlung von Fakten, Regeln und messbaren Indikatoren entsteht auf der Basis von vordefinierten Anomaliezuständen.