Das Regelungstechnische Kolloquium in Boppard hat sich im Verlauf seiner langjährigen Geschichte zu einer Institution des Fachgebiets Regelungs- und Automatisierungstechnik entwickelt, deren ungebrochene Akzeptanz und Attraktivität sich in der nahezu vollzähligen Teilnahme der entsprechenden Hochschul- und Forschungsinstitute sowie zahlreicher Industrievertreter niederschlägt. Aufgrund der spezifischen familiären Atmosphäre des Kolloquiums bietet es der deutschsprachigen regelungs- und automatisierungstechnischen Fachwelt jährlich ein einzigartiges Forum, auf dem die beteiligten Forschungseinrichtungen im festgelegten Turnus ohne die sonst bei wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen übliche thematische Einengung über ihre aktuellen Forschungsarbeiten berichten und diese zur Diskussion stellen können. Damit bietet das Kolloquium nicht nur einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Regelungs- und Automatisierungstechnik, sondern ermöglicht darüber hinaus auch die Diskussion neuer Herausforderungen für unser Fachgebiet.
So wurde in den zurückliegenden Jahren u. a. über die Rolle und das Selbstverständnis der Regelungs- und Automatisierungstechnik im Informationszeitalter, die Erschließung neuer Methoden und Anwendungsgebiete sowie die grundsätzlichen Perspektiven unseres Fachgebietes insbesondere im Verhältnis zur Informatik ausführlich und leidenschaftlich diskutiert.
Vorgeschichte
Als Vorläufer des Kolloquiums in Boppard wurden die folgenden Regelungstechnischen Kolloquien durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nach Abschluss des DFG-Schwerpunktprogramms "Regelungstechnik" gefördert. Ebenfalls aufgeführt sind die wissenschaftlichen Leiter der Kolloquien.
- (1967) Bad Kreuznach (Prof. Dr.-Ing. R. Quack, Universität Stuttgart)
- (1968) Bad Kreuznach (Prof. Dr.-Ing. R. Quack, Universität Stuttgart)
- (1969) Bad Kreuznach (Prof. Dr.-Ing. M. Thoma, Universität Hannover)
- (1970) Bad Kreuznach (Prof. Dr.-Ing. F. Mesch, Universität Karlsruhe)
- (1971) Goslar (Prof. Dr.-Ing. W. Leonhardt, Technische Universität Braunschweig)
- (1972) Bad Salzuflen (Prof. Dr.phil.nat. H. Schlitt, Universität Erlangen-Nürnberg)
- (1973) Bad Boll (Prof. Dr.-Ing. E.D. Gilles, Universität Stuttgart)
Organisatorische Leitung
Seit 1974 wird das Regelungstechnische Kolloquium in Boppard vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB (bis 2010 Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB Karlsruhe (Leiter Prof. Dr.-Ing. M. Syrbe, seit 1984 Prof. Dr.-Ing. H. U. Steusloff, seit 2004 Prof. Dr.-Ing. habil. J. Beyerer) veranstaltet und organisiert. Eine Förderung durch die DFG erfolgte bis 1977. Die Organisation lag seit 1974 bei den IITB-Mitarbeitern Dr.-Ing. E. Kunze, seit 1980 bei Dr.-Ing. H.-B. Kuntze und seit 2010 bei dem IOSB-Mitarbeiter Prof. Dr.-Ing. M. Heizmann. Seit 2018 wird das Kolloquium von Dr.-Ing. Janko Petereit organisiert.