Forscher machen Produktionsanlagen sicher

Karlsruhe /

Moderne Produktionsanlagen, bei denen Mensch, Maschinen und Roboter zunehmend eng und vernetzt zusammenarbeiten, müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Dabei sollen die Anlagen sowohl für die dort arbeitenden Menschen sicher sein als auch vor Cyberangriffen von außen geschützt werden. Im Projekt »Roboshield« arbeiten Wissenschaftler in Karlsruhe und Stuttgart an Sicherheitskonzepten gerade für kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg. Firmen können sich zur Sicherheit ihrer Anlagen jetzt von Experten kostenlos beraten lassen.

Ein Thema von Roboshield ist beispielsweise der sichere Betrieb von Arbeitsplätzen mit Mensch-Roboter-Kollaboration. Quelle: Fraunhofer IPA
© Fraunhofer IPA
Ein Thema von Roboshield ist beispielsweise der sichere Betrieb von Arbeitsplätzen mit Mensch-Roboter-Kollaboration.

»Die Anforderungen an moderne Produktionsanlagen steigen durch die Digitalisierung und Vernetzung stetig«, sagt Dr. Christoph Ledermann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). »Mit Roboshield wollen wir ganz besonders kleineren Betrieben die Umstellung auf Industrie 4.0 erleichtern«, erläutert er das Projekt, an dem auch das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart sowie das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe beteiligt sind. »Dabei geht es zunächst darum, dass die Komponenten der Anlage, wie zum Beispiel Roboter, niemanden verletzen.«

Sicherheit als Grundlage für Industrie 4.0

Daneben wird die IT-Sicherheit immer wichtiger: »Dieses Thema ist wegen der aktuell beobachteten Cyberangriffe auf Produktionsanlagen drängender denn je«, sagt Dr. Christian Haas vom Fraunhofer IOSB. Und nicht zuletzt gelte es, in den immer mehr vernetzten und mit Sensoren ausgestatteten Arbeitsumgebungen die Datensicherheit für die Beschäftigten zu gewährleisten. »Indem Roboshield all diese Aspekte von Sicherheit zusammenbringt, kann es für die Unternehmen zum Türöffner für Industrie 4.0 werden«, so Haas.

Damit Firmen ihre Anlagen schnell, preisgünstig und sicher umstellen können, arbeiten die Forscher an Werkzeugen und Prozessen, die die Entwicklung und den Betrieb sicherer Systeme und Anlagen vereinfachen. Zusätzlich wird ein Beratungszentrum aufgebaut, bei dem sich Unternehmen Tipps holen können, wie zum Beispiel ein Roboter in ihrer Produktionsanlage eingesetzt werden kann, welche Vorteile das bringt und welche Vorschriften und Regeln dabei zu beachten sind.

Jetzt für die Projektteilnahme bewerben

Bis Montag, 22. Oktober, können sich Unternehmen aus Baden-Württemberg für »Quick Checks« bewerben, bei denen sie den Forschern Fragen zur Sicherheit bei Betrieb und Entwicklung ihrer Produktionsanlagen vorlegen können. »Möglich ist zum Beispiel die konkrete Risikobeurteilung eines Mensch-Roboter-Arbeitsplatzes oder eine Beratung dazu, wie ein Roboter Menschen, die in seiner Nähe arbeiten, sicher erkennen kann«, so Ledermann.

Zukünftig wird es von den Roboshield-Experten auch Schulungen zu Themen wie der Entwicklung sicherer Software geben. Beim »Open-Lab-Day« am Donnerstag, 21. Februar, am Fraunhofer IPA in Stuttgart besteht für Firmen die Möglichkeit, direkt mit den Experten ins Gespräch zu kommen und weitere Fragen einzubringen.

Weitere Infos: www.roboshield.de

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