Trauer um Prof. Dr.-Ing. Helmut Kazmierczak
Das Fraunhofer IOSB trauert um Prof. Dr.-Ing. Helmut Kazmierczak, der von 1974 bis 1998 eines der Vorgängerinstitute des IOSB leitete, das Forschungsinstitut für Informationsverarbeitung und Mustererkennung (FIM). Er starb am 29. November 2020.
Helmut Kazmierczak begann seine wissenschaftliche Laufbahn am heutigen KIT, am Lehrstuhl von Prof. Karl Steinbuch, auf dem damals aktuellen Gebiet der Kybernetik, der allgemeinen Theorie von Steuerung und Reglung. Seine ersten Arbeiten zur Bilderkennung beschäftigten sich mit »Ziffern-erkennenden Automaten«. Er blieb seiner Orientierung der Forschung an Anwendungen treu und leitete in Folge eine Forschergruppe zur digitalen Bildverarbeitung, im damaligen Verständnis ein Thema der Künstlichen Intelligenz.
Bald beriet er das Bundesverteidigungsministerium in der Bewertung automatischer Bilderkennung, zur Lenkung von Investitionen in diesen früh als aussichtsreich erkannten innovativen Bereich. Aus den Anfängen, in denen noch für die Bildauswertung spezialisierte Computersysteme und andere Hardware selber entwickelt wurden, bildete er zielstrebig das international anerkannte Forschungsinstitut für Informationsverarbeitung und Mustererkennung, eines der Fundamente des heutigen IOSB.
Auf der Grundlage kritischer Analyse des möglichen Nutzens der Klassifikation in Bildern und Bildserien erstellte das FIM Studien der Machbarkeit von Systemen, später entwickelten sich auch zunehmend Kooperationen mit der Industrie. Diese inhaltliche Bandbreite entsprach Helmut Kazmierczaks breitem wissenschaftlichen und technischen Interesse. Ein beispielhafter Erfolg ist die automatische Hinderniserkennung für Hubschrauber mittels bildgebendem Laser-Radar (Lidar), mit der das FIM zusammen mit der Firma Dornier einen heute noch maßgebenden Markstein setzte. Die Ansätze von Helmut Kazmierczak leben heute in den Leistungen des IOSB weiter.
Wir danken Professor Helmut Kazmierczak und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
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