Forschungsgruppe um Prof. Jürgen Beyerer gewinnt DFG-Förderung
Noch unausgereifte Produktionsprozesse mithilfe Künstlicher Intelligenz schnell nutzbar machen: Dieses Ziel verfolgt ein Zusammenschluss Forschender von KIT und Fraunhofer IOSB, dem nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine umfangreiche Förderung im Rahmen der strategischen KI-Förderinitiative bewilligt wurde. Damit werden die Forschungsfelder KI und Engineering im Kontext industrieller Produktion weiter zusammengeführt und die wissenschaftliche Aktivität in der neu eröffneten Karlsruher Forschungsfabrik vorangebracht.
Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mitteilte, wird als eine von acht neuen Forschungsgruppen im Bereich der Künstlichen Intelligenz der Verbund "KI-basierte Methodik für die schnelle Ertüchtigung unreifer Produktionsprozesse" gefördert. Die Zielsetzung wird so beschrieben: "Um hochwertig und kosteneffizient produzieren zu können, sind ausgereifte Produktionsprozesse notwendig. Weil dafür viele Experimente durchgeführt werden müssen, ist ihre Entwicklung bisher besonders aufwendig, insbesondere wenn neue Materialien und Verfahren verwendet werden, der Produktionsprozess hochkomplex ist oder keine ausgereiften Modelle zur Verfügung stehen. Der systematische Einsatz von KI hat das Potenzial, kostengünstiger, schneller und effizienter zu sein."
Die geförderte Forschungsgruppe wird neue Lösungswege entwickeln, um dieses Potenzial zu heben und somit für eine schnellere Industrialisierung und mehr Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen. Der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, erläutert: „Einfach gesagt, wollen wir die unreifen Prozesse systematisch mit Sensoren und Aktuatoren instrumentieren, so dass eine KI relativ schnell lernen kann, wie Prozessparameter und -ergebnis, also die Produktqualität, zusammenhängen. Auf dieser Basis können wir die Prozesse schon in dieser frühen Phase so regeln, dass Produkte guter Qualität erzeugt werden.“
Zusammenhang zwischen Prozessparametern und Produktqualität lernen
Beyerer ist Inhaber des Lehrstuhls Interaktive Echtzeitsysteme (IES) an der Fakultät für Informatik im Bereich II des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB. An der Forschergruppe beteiligt sind auch die Fakultät für Maschinenbau und die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften des KIT. Eine wichtige Rolle spielt die Karlsruher Forschungsfabrik für KI-integrierte Produktion von KIT und Fraunhofer, die sich neben der Optimierung etablierter Produktionsprozesse auch explizit die Ertüchtigung unreifer Prozesse auf die Fahnen geschrieben hat. So gehören auch die zwei KIT-Lehrstuhlinhaber und weiteren Direktoriumsmitglieder der Forschungsfabrik, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Fleischer und Prof. Dr.-Ing. Frank Henning, sowie der Wissenschaftliche Leiter der Karlsruher Forschungsfabrik Dr.-Ing. Julius Pfrommer (Fraunhofer IOSB) zu den acht "Principal Investigators" der Forschungsgruppe. Die weiteren Mitglieder sind: Prof. Dr.-Ing. Uwe Hanebeck, Dr.-Ing. Tobias Käfer, Dr.-Ing. Luise Kärger und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Neumann - letzterer ist stellvertretender Sprecher der Forschungsgruppe.
Die Förderung erfolgt im Rahmen der mit 90 Millionen Euro ausgestatteten strategischen Förderinitiative "Künstliche Intelligenz" der DFG für zunächst vier Jahre; nach einer erfolgreichen Begutachtung ist eine Verlängerung um weitere vier Jahre vorgesehen.
Originalmitteilung der DFG: https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung_nr_20/index.html
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