Neubau für das Fraunhofer ISI auf dem Gelände des Fraun‍ho‍fer IOSB

Karlsruhe /

Die Fraunhofer-Institute für System- und Innovationsforschung ISI sowie für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, derzeit an unterschiedlichen Standorten in Karlsruhe angesiedelt, rücken enger zusammen. Beide Institute möchten in Zukunft auf einem gemeinsamen, interdisziplinären Forschungscampus am bisherigen Standort des Fraunhofer IOSB in der Oststadt forschen. Das Fraunhofer ISI verlässt dann sein bisheriges, zu klein gewordenes Institutsgebäude in der Waldstadt. Mit der baulichen Gestaltung wurde das Architekturbüro Henn GmbH betraut, der Baubeginn ist für 2026 geplant.

Im Zuge der Entstehung des Forschungscampus streben die beiden Institute eine Vernetzung auf fachlicher Ebene an. Dabei stehen die verantwortungsvolle Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz und Autonomen Systemen sowie deren wirtschaftliche und soziale Potenziale im Fokus.

Ganzheitliche Sichtweise auf KI-Systeme

Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, Leiter des Fraunhofer IOSB, sagt zu dieser gemeinsamen inhaltlichen Vision rund um das Thema KI: »Der Forschungscampus bietet die einmalige Gelegenheit, unsere technologische mit der systemischen Expertise des Fraunhofer ISI zu kombinieren. Das passt perfekt zu einem Thema mit so vielfältigen und weitreichenden Auswirkungen.« Prof. Dr. Jakob Edler, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer ISI, ergänzt: »Gemeinsam können wir eine ganzheitliche Sichtweise auf KI-Systeme einnehmen und neben der technischen Umsetzung auch Aspekte wie Regulierung, Kontrolle und Akzeptanz wissenschaftlich untersuchen sowie die Haltung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen partizipativer Formate einbeziehen.«

© HENN
Visualisierung des künftigen Blicks aus Norden (Innenhof) auf die verglaste Fassade des Fraunhofer ISI.
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Lageplan des Geländes in der Fraunhoferstr. 1 mit den beiden Neubauten, wie HENN sie für das beim Architekturwettbewerb eingereichte Konzept entworfen hat.
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Außenansicht des Neubaus des Fraunhofer ISI auf dem Forschungscampus Karlsruhe gemäß dem Entwurfskonzept von HENN Architekten.

Zwei weitere Baukörper: Neubau Fraunhofer ISI und Erweiterung Fraunhofer IOSB

Der Neubau wird in der Fraunhoferstraße 1 entstehen, gegenüber dem Max-Rubner-Institut. Das Gelände gehört der Fraunhofer-Gesellschaft und beherbergt bisher das Fraunhofer IOSB. Es bietet genug Platz, um zwei weitere Baukörper zu errichten und trotzdem Parkplätze, den größten Teil des Baumbestands sowie Versuchsflächen im Freigelände zu erhalten, die für die Navigation autonomer Maschinen genutzt werden.

Gemäß dem ersten Entwurfskonzept ist an der Südseite des Geländes, entlang der Fraunhoferstraße, ein mehrgeschossiger Bau geplant. In das neue Gebäude wird das Fraunhofer ISI komplett einziehen, für das Fraunhofer IOSB wird es als Erweiterung neue zusätzliche Labor- und Büroflächen bieten. Durch zwei zusammenhängende Baukörper wird ein begrünter Innenhof mit alten Bäumen angedacht.  Insgesamt sieht das Konzept über 11.000 m² neue Fläche vor und bietet Raum für über 400 Mitarbeitende plus zusätzlich 150 studentische Mitarbeiter:innen.

»New Work«, Offenheit und Transparenz

Bei der konkreten Ausgestaltung werden die Erfahrungen der Institute mit »New Work« – also dem ortsflexiblen und teilweise mobilen Arbeiten teils im realen, teils im virtuellen Miteinander – einfließen sowie Werte wie Offenheit und Transparenz stilbildend wirken. In Sachen Energieeinsparung und Nachhaltigkeit soll der Neubau dem »Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) Silber-Standard« entsprechen. Dies wird die Firma iproplan Planungsgesellschaft mbH begleiten.

Die Konzeption, Planung und Ausführung des Neubaus hat Fraunhofer 2023 ausgeschrieben und einen Architekturwettbewerb durchgeführt. Unter zahlreichen namhaften Architekturbüros, die sich mit städtebaulich und gestalterisch anspruchsvollen Ideenkonzepten beworben hatten, fiel die Wahl auf Henn. Den beiden Instituten zufolge setzte deren Konzept die Idee eines gemeinsamen Campus durch Anbindung an das Bestandsgebäude besonders gut um und gefiel sowohl hinsichtlich der Flächengestaltung als auch durch den Verzicht auf eine Tiefgarage, was sich aus Nachhaltigkeits- wie aus Kostengründen positiv auswirkt. Zudem kann Henn diverse Referenzen im Fraunhofer-Kontext vorweisen.

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