»Fotografie: Alles Ansichtssache« – Fotoausstellung im Fraunhofer IOSB

Karlsruhe /

Unterschiedlicher könnten die Motive kaum sein: Architektur, Oldtimer, Menschen, Tiere und diverse Alltagsobjekte finden sich auf den Bildern von Uwe Schebek wieder. Was sie verbindet, ist die Liebe zum Detail. Eine Auswahl seiner Werke ist ab Oktober im Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB zu sehen. Kunstinteressierte sind herzlich eingeladen zur Vernissage am 17. Oktober 2024 um 17:30 Uhr im Foyer des Fraunhofer IOSB.

Foto eines Pelikans, der sich am Rücken kratzt
© Uwe Schebek
Die Fotografie »Pelikan«.
Foto von Rolltreppen
© Uwe Schebek
Das Foto »Bon Marché« hat Uwe Schebek in Paris aufgenommen.
die Fotografie von Uwe Schebek zeigt bunte Strohhalme auf schwarzem Hintergrund
© Uwe Schebek
»Die Strohhalme« von Uwe Schebek.

Herr Schebek, Ihre Ausstellung heißt »Fotografie – Alles Ansichtssache« – wie kamen Sie auf diesen Titel?

Bei der Fotografie spielt das Auge bzw. die Ansicht des Fotografen die entscheidende Rolle. Durch die Parameter – Perspektive, Licht, Schärfe – drückt der Fotograf seine subjektive Sicht auf die Situation bzw. das Objekt aus.  Dadurch kann für das gleiche Objekt unterschiedliche »Ansichten« resultieren!

Was inspiriert Sie bei Ihrer Fotografie?

Für mich ist das der Reiz, den perfekten Augenblick abzulichten und die Atmosphäre dieses Momentes festzuhalten und alltägliche Objekte bzw. Situationen in ungewohnter Weise oder Ansicht zu arrangieren.

Was macht aus Ihrer Sicht ein gutes Foto aus?

Ein gutes Foto schafft es, diesen kurzen und einzigartigen Moment während der Aufnahme dem späteren Betrachter des Fotos zu vermitteln und ihn am Erlebnis teilhaben zu lassen. Er muss sich beim Betrachten der Fotografie mitten im Geschehen fühlen und die Stimmung des Fotografen nachempfinden können.

Welches Ihrer Werke – die Sie bei uns ausstellen – gehört zu Ihrem Lieblingsstück?

Einer meiner Favoriten ist der »Pelikan«, der zwar in freier Natur aufgenommen wurde, aber Licht und Farben waren schon perfekt, sodass das Foto wie eine Komposition im Fotostudio erscheint. Ebenso fasziniert mich das »Bon Marché«, aufgenommen in Paris. Es besticht mit der Symmetrie der Rolltreppen und ist nur sehr selten ohne weitere Dekoration vor Ort in dieser Perspektive zu erleben ist. Schließlich begeistern mich auch »die Strohhalme«, die mit ihrem Arrangement und der Lichtstimmung immer zu vielen unterschiedlichen Interpretationen der Betrachter führen.

Ihre Fotografien haben sehr unterschiedliche Motive. Was verbindet sie?

Ich bin schon seit langer Zeit im Modellbau aktiv und deshalb betrachte und analysiere ich mein Umfeld sehr genau, um es dann detailgetreu abzubilden. Diese Liebe zum Detail versuche ich auch bei der Fotografie umzusetzen, denn jede Situation wird als Momentaufnahme festgehalten. So lässt sich in Städten die Architektur durch verschiedene Perspektiven und Lichtstimmungen unterschiedlich in Szene setzen, bei Menschen und Tieren spielt die Mimik des Augenblicks eine große Rolle und bei Objekten wie Oldtimern oder eigenen Kompositionen sind die Details besonders relevant.

Die Stadt Paris hat für Sie eine besondere Anziehungskraft. Sie waren in den letzten 45 Jahren über 40 Mal in der Metropole. Was fasziniert Sie an der Stadt am meisten?

Das Flair der Stadt ist einzigartig! Durch die monumentalen Bauwerke, die Avenuen und Häuser, wie einst von Haussmann erschaffen, aber auch durch die überdachten Ladenpassagen aus dem 19. Jahrhundert fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Dieses Gesamtbild der Stadt mit seiner Architektur begeistert mich bei jedem Besuch aufs Neue.

Sie zeigen Ihre Parisaufnahmen regelmäßig in der Schauburg in Karlsruhe. Was wird an der Ausstellung bei uns am Institut – ohne Live-Präsentation – anders sein?

Bei unserem Paris-Vortrag erfahren die Zuschauer durch die Live-Kommentare von meiner Frau und mir viel Interessantes, allerdings ist jedes Bild nur kurz zu sehen. Hier in der Ausstellung sind sehr viel mehr Facetten meiner Fotografien zu sehen und die Betrachtenden können selbst entscheiden, wie lange sie vor jedem Werk verweilen und werden selbst zur Interpretation animiert. Hier werden die Besucher eine ganz andere Seite von mir kennenlernen.

Ich freue mich schon sehr auf viele interessante Gespräche im Laufe der Ausstellung!         

 

Nach der Vernissage kann die Ausstellung bis zum 5. Dezember 2024 nach vorheriger telefonischer Anmeldung (Tel.: 0721 6091-333) kostenlos besucht werden.

Adresse: Fraunhofer IOSB, Fraunhoferstr. 1, 76131 Karlsruhe

 

Weitere Infos gibt es unter https://www.iosb.fraunhofer.de/de/veranstaltungen/2024/vernissage-ansichtssache.html.

Webseite von Uwe Schebek: www.schebek-photo.de

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