Kurzbeschreibung des Projekts
Die Abteilung IAD koordiniert ein Teilvorhaben zum Thema "Datenschutzgerechte interaktive Umgebungen" im Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie (KASTEL). KASTEL ist eines von deutschlandweit drei Kompetenzzentren für Cybersicherheit, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im März 2011 initiiert wurden.
Projektziele
KASTEL beschäftigt sich im Forschungsvorhaben "Identitäten in Smart-Environments" mit Fragestellungen zur (dezentralen) Organisation von Identitäten und Benutzerprofilen. Wie können Benutzer interaktiven Umgebungen vertrauen, die bspw. von ihren Arbeitgebern betrieben werden? Wie kann den Benutzern mehr Kontrolle über ihre "digitale Identität" gegeben werden, so dass sie selbst die Benutzerprofile einstellen können, die von unterschiedlichen Diensten verwendet werden? Im Hinblick auf diese Fragestellungen untersucht das Projekt insbesondere Methoden aus den Bereichen der Nutzungskontrolle, des Trusted-Computing, der Block-Chain und des Identitätsmanagements.
Projektergebnis
Interaktive Umgebungen, die uns beim Arbeiten unterstützen, müssen dafür nicht nur die entsprechenden Aufgaben kennen, sondern auch ihre Benutzer. Zu diesem Zweck werden wir multisensoriell erfasst, so dass immer mehr personenbezogene und somit datenschutzrelevante Daten erhoben und verarbeitet werden. Für einen rechtmäßigen Umgang mit derartigen Daten müssen insbesondere das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sowie die ab 2018 unmittelbar Rechtsgeltung beanspruchende Europäische Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) berücksichtigt werden. In diesen Gesetzen werden effektive Schutzmechanismen für die Daten sowie Kontroll- und Interventionsmöglichkeiten für die Benutzer gefordert.
KASTEL verfolgt daher insbesondere Ansätze, die uns mehr Kontrolle über unsere personenbezogenen Daten und deren Verarbeitung ermöglichen. Dabei soll auch bedacht werden, dass das normative Konzept der absoluten Datensparsamkeit heute kaum noch durchzusetzen ist. Betroffene sollen in die Lage versetzt werden, ihre "Identitäten" und deren Verwendung selbst zu spezifizieren. Jedes einzelne erfasste Datum über eine Person ist dabei Teil (oder Attribut) seiner digitalen Identität. Diensten und interaktiven Umgebungen kann der Zugriff darauf auf Wunsch erteilt werden. Dabei können, abhängig vom Kontext, individuelle Attribute preisgegeben werden oder pseudonyme Benutzerprofile genutzt werden.