Wozu werden Modelle zur Bestimmung der Reichweitenleistung benötigt?
Bei der Entwicklung und beim Einsatz von modernen elektro-optischen Systemen muss eine Vielzahl von Faktoren beachtet werden. Nicht nur die Eigenschaften des Systems, sondern auch die vorherrschenden atmosphärischen Verhältnisse sowie das momentane Erscheinungsbild des beobachteten Objektes bestimmen die tatsächlich erzielbare Leistungsfähigkeit.
Oft wird dabei nach der sogenannten „Reichweite“ eines Systems bezüglich einer bestimmten Wahrnehmungsaufgabe (typischerweise Detektion, Erkennung oder Identifikation) gefragt. Die Reichweite ist die maximale Entfernung zum Ziel, für welche ein Beobachter unter Verwendung des elektro-optischen Systems die ihm zugewiesene Wahrnehmungsaufgabe mit einer definierten Erfolgswahrscheinlichkeit erfüllen kann.
Für ein noch in der Entwurfsphase befindliches System kann die Reichweite naturgemäß nicht durch Feld- oder Laborexperimente bestimmt bzw. abgeschätzt werden. Sie spielt dennoch eine wichtige Rolle bei der Auswahl geeigneter Komponenten. Und auch später ist es wünschenswert aufwendige Experimente zu vermeiden, falls beispielsweise überprüft werden soll, ob das System für ein anderes als das ursprünglich geplante Anwendungsszenario einsetzbar ist.
Wesentliche Leistungskenngrößen von elektro-optischen Systemen sind durch analytische Modelle und bildhafte Simulationen zugänglich. Analytische Modelle, wie TRM4, haben dabei den entscheidenden Vorteil, ohne großen Rechenaufwand Ergebnisse für eine Vielzahl von möglichen Systemkonfigurationen und Umweltverhältnissen zu liefern. Sie erfordern jedoch eine vergleichsweise abstrakte und vereinfachte Beschreibung der beobachteten Objekte und des menschlichen Wahrnehmungsprozesses.