Präzise Ausschleusung und Materialcharakterisierung durch Bildfolgenauswertung und Multiobject-Tracking bei der Schüttgutsortierung
Für die Kreislaufwirtschaft gilt Optische Schüttgutsortierung als Schlüsseltechnologie und hat eine zentrale Bedeutung in der Qualitätskontrolle verschiedener Industrien. Sie ermöglicht z.B. die Trennung eines körnigen Materialstroms in mehrere Fraktionen. In vielen Fällen besteht die Sortieraufgabe darin, ein definiertes Produkt von Fremdkörpern, Störstoffen oder qualitativ minderwertigen Partikeln zu reinigen. Anwendungsbeispiele finden sich in der Sortierung von Kunststoffabfällen, Bauabbruch und Altglasscherben sowie bei der Entfernung von Fremdkörpern in Lebensmitteln und Agrarprodukten. Die mit verschiedenster Sensorik ausgestattete Systeme sind vielseitig einsetzbar. Eine Gemeinsamkeit aller Varianten findet sich im Einsatz zeilenscannender Sensoren.
Erweiterung optischer Schüttgutsortierer um Bewegungsanalyse
Im Rahmen eines interdisziplinären Kooperationsprojekts zwischen dem Fraunhofer Institut für Optronik, Bildauswertung und Systemtechnik IOSB, dem Lehrstuhl für Intelligente Sensor-Aktor-Systeme des Karlsruher Instituts für Technologie und dem Lehrstuhl für Energieanlagen und Energieprozesstechnik der Ruhr-Universität Bochum beziehungsweise dem Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik und Aufbereitung, Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik der TU Berlin wurde ein optisches Sortiersystem mit Flächenkamera entwickelt. Durch den Einsatz einer Hochgeschwindigkeitskamera werden im Materialstrom enthaltene Partikel zu mehreren Zeitpunkten betrachtet und über ein Multiobject Tracking System verfolgt. Durch die Auswertung der Bewegungsinformation kann die Aktorik zur Ausschleusung von Schlechtmaterial deutlich akkurater angesteuert werden und hierdurch die Sortierqualität gesteigert werden.
Mehr Information finden Sie auf der Fraunhofer-Projektseite Inside Schüttgut.