Erstmaliger Einsatz autonomer Wasserdrohne: Bezirksregierung Düsseldorf und Fraunhofer IOSB vermessen die Ruhr

Düsseldorf /

Die Bezirksregierung Düsseldorf ist der erste Anwender, der eine neuartige Wasserdrohne zur Vermessung der Gewässerstruktur der Ruhr einsetzt. Entwickelt vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe, kann das kleine Drohnenboot autonom – also unbemannt und weitgehend selbstständig – Gewässerbetten und Ufer erfassen und das Höhenrelief sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche präzise vermessen.

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Einsatz der autonomen Wasserdrohne auf der Ruhr.

Die Drohne setzt auf eine Kombination von Sonar- und optischen Sensoren. So kann sie die Beschaffenheit der Gewässersohle und der Uferbereiche in einem Arbeitsgang erfassen und gleichzeitig noch ihr unmittelbares Umfeld wahrnehmen, um beispielsweise anderen Wasserfahrzeugen auszuweichen. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise und ihres geringen Tiefgangs – die Drohne ist nur zwei Meter lang und wiegt rund 80 Kilogramm – ist sie besonders gut für den Einsatz in flachen Gewässern geeignet. 

Die Erhebung der Daten erfolgt bislang je nach Größe bzw. Tiefe des Gewässers durch ein bemanntes Vermessungsschiff mittels Echolot oder durch die manuelle Erfassung mit einer Messlatte. 

Sowohl durch die im Vergleich zu den herkömmlichen, bemannten Vermessungsschiffen kompakten Bauweise der Drohne als auch durch das nicht mehr notwendige Betreten von Ufer- bzw. Flachwasserbereichen bei der manuellen Vermessung, bietet die Drohne den Vorteil, dass naturnahe Gewässer während der Vermessung erheblich weniger gestört werden. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt für den schonenden Umgang mit ökologisch sensiblen Bereichen dar. Zudem ist diese neue Vermessungsmethode deutlich kostensparender. 

Im Rahmen eines Pilotprojekts kommt die Drohne auf einem etwa 6 Kilometer langen Abschnitt der Ruhr nun erstmals bei einer realen Vermessungsmission zum Einsatz. Hierbei sollen ihre Praxistauglichkeit und die Qualität der gewonnenen Daten umfassend überprüft und mit den aktuell vorliegenden Messdaten verglichen werden. Die erhobenen Daten sind insbesondere für die regelmäßige Überwachung der Fahrrinne von entscheidender Bedeutung, um eine sichere Schiffbarkeit der Ruhr zu gewährleisten. 

Die Ergebnisse dieses erstmaligen Einsatzes werden nach Abschluss der Vermessung und Auswertung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und versprechen wertvolle Erkenntnisse zur Weiterentwicklung und Anwendung dieser innovativen Technologie.

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