Projekthintergrund
In der industriellen Produktion besteht zunehmend Bedarf an flexiblen und anpassungsfähigen Produktionssystemen und -umgebungen wie Matrixproduktion oder fahrerlose Transportsysteme bzw. autonome Flurförderfahrzeuge (AGV). Ein Grund ist die steigende Nachfrage nach individuellen Produkten mit größerer Variantenvielfalt und variablen Stückzahlen. Damit die Herstellung auch bei kleinen Losgrößen und kurzen Produktlebenszyklen wirtschaftlich bleibt, treten an die Stelle des Prinzips »Band und Takt« vermehrt modulare Produktionssysteme, deren Konfiguration oder räumliche Anordnung häufiger verändert werden müssen. Auch das Verändern von Parametern durch das Zurückspielen von Optimierungen stellt eine Veränderung dar. Dadurch verändern sich auch die Anforderungen an die Einrichtungen zur Risikominimierung (funktionale Sicherheit) im Umgang mit Maschinen und zur Beherrschung von gefahrbringenden Situationen. Erforderlich sind beispielsweise eine effiziente, zeit- und kostensparende Neukonfiguration bei veränderten Gegebenheiten sowie eine robuste Klassifikation von zu schützenden Personen und Objekten bzw. von bewegten und nicht bewegten Objekten. Heutige Schutzeinrichtungen wie Sicherheitszäune, Lichtschranken oder Sicherheitslaserscanner sind hierfür ungeeignet.
Forschungsinhalt
Das Technologieentwicklungsprojekt SafeInLoc hat zum Ziel, ein Software-basiertes System zur Definition dynamischer Sicherheitszonen zu realisieren. Das System soll die effektive (funktional sichere) und effiziente (zeit- und kostensparende) Rekonfiguration von Sicherheitszonen in dynamisch veränderlichen Produktionsumgebungen ermöglichen. Als technologische Basis nutzt das SafeInLoc-System bildbasierte Personen- und Objektdetektion und das präzise Echtzeit-Indoor-Lokalisationsverfahren (RTLS) omlox. Ziel ist es, zuverlässig und präzise beide Informationsquellen im omlox-Hub zu fusionieren. In einem nächsten Projektschritt ist angedacht, funktional sicher Erkenntnisse abzuleiten wie z.B. “Person ohne Tag”, “verdeckte Person” oder einfach “stationäres Objekt” vs. “bewegliches Objekt”. Bereits im Vorfeld des Forschungsprojekts hatten etliche betroffene Unternehmen und Institutionen ihr Interesse an einem solchen System bekundet. Für Praxisnähe des Forschungsprojekts wird die Projektbearbeitung flankiert von Diskussionen mit einigen dieser potenziellen Anwender.
Projektergebnis
Innerhalb von zwei Jahren soll ein Demonstrator (TRL 5-6) für neuartige Software-definierte dynamische Sicherheitszonen (Smart Safety-Zone) und funktional sichere Personenerkennung zum Einsatz in flexiblen und anpassungsfähigen Produktionsumgebungen entwickelt werden.