Anwender benötigen zukünftig mehr und bessere Assistenzsysteme, weil die Fertigung in der Fabrik der Zukunft komplexer, die Belegschaft im Schnitt immer älter wird und laufend neue Produkte und Prozesse eingeführt werden. Assistenzsysteme bereiten Informationen für den Anwender auf, bewerten Handlungsalternativen oder begleiten die Entscheidungsausführung. Zielführend eingesetzt verbessern sie die Flexibilität von Mensch und Technik; so lassen sich entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen. Dazu ist es notwendig, von konkreten technischen Kernkompetenzen zu abstrahieren und industrielle Geschäftsprozesse als Ganzes zu betrachten. Wir verfolgen ein durchgängiges Konzept von der Aufnahme der Maschinendaten in Echtzeit, über deren Verarbeitung und Generierung von Prozesswissen bis hin zur Visualisierung anwenderspezifischer Informationen und Handlungsanweisungen.
Wir entwickeln Assistenzsysteme, die unsere Kunden flexibel in der Produktion einsetzen, weil sie modular aufgebaut sind. Dazu zählen Technologien, die Anwender auch kurzfristig für wenig planbare Arbeitstätigkeiten ‚On-the-Job‘ unterstützen, z.B. in Form von Augmented-Reality- oder Virtual-Reality-Assistenzsystemen. Wenn wir solche benutzerfreundlichen Systeme entwickeln, verfolgen wir einen iterativen Design-Ansatz: wir begleiten die Entwicklung von Hard- und Software, indem wir die Prototypen kontinuierlich in qualitativen und quantitativen Studien anwendungsnah überprüfen. Mit Methoden des maschinellen Lernens entwickeln wir Systeme, die sich darüber hinaus dem jeweiligen Nutzungskontext anpassen können und den Anwender besser in den Produktionsprozess einbinden.
Mit Hilfe eigenentwickelter kamera- und videobasierter Verfahren verleihen wir technischen Systemen die Fähigkeit, den Benutzer wahrzunehmen und dadurch zielführender zu unterstützen. Im Einzelnen verfügen wir über die folgenden Technologiebausteine:
- Unsere kamerabasierte Gesichtsanalyse gibt hierbei Aufschluss über Identität, Alter und Geschlecht des Anwenders, um Benutzerschnittstellen zu personalisieren und auf individuelle Bedürfnisse automatisch anzupassen.
- Mit Hilfe unserer Blick- und Kopfdrehungsmessung ‚versteht‘ eine IT-Anwendung, worauf der Nutzer seine Aufmerksamkeit richtet; so kann sie z.B. den Bezug zum Zielobjekt herstellen, für das eine Eingabe erfolgen oder Assistenz angeboten werden soll.
- Unsere Verfahren zum Messen der Körperhaltung geben Aufschluss über Bewegung, physische Aktivität, Ergonomie und Belastung des Nutzers.
- Ergänzend dient die damit zusammenhängende Hand- und Armerkennung zur Umsetzung intuitiver Interaktionslösungen, wie beispielsweise einer intuitiven Handposen- oder Zeigegesteninteraktion.
Ziel ist es, diese Komponenten mit geringem Implementierungsaufwand flexibel zu anwendungsspezifischen Assistenzsystemen zu kombinieren.